Dr. Gerwin Kasperek: Zusammenfassung / Summary zur Publikation

"Neophytie unter arealkundlichen und standortökologischen Aspekten, dargestellt an einer Fallstudie aus dem Flußgebiet der Eifel-Rur / Westdeutschland"


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Zitiervorschlag:

Kasperek, Gerwin (1999): Neophytie unter arealkundlichen und standortökologischen Aspekten, dargestellt an einer Fallstudie aus dem Flußgebiet der Eifel-Rur / Westdeutschland. In: Erdkunde - Archiv für Wissenschaftliche Geographie 53: 330-348. Bonn.

Zusammenfassung

Die Einwanderung von Pflanzen im Gefolge des Menschen (Anthropochorie) und besonders die Einwanderung von Neophyten seit dem 16. Jahrhundert (Neophytie) berühren die Fachgebiete von Arealkunde und standortkundlicher Ökologie. Dabei sind unterschiedliche, teilweise gegensätzliche Sichtweisen festzustellen. Mittels einer Fallstudie aus Westdeutschland wird herausgearbeitet, welche Aspekte der Neophytie durch welche Sichtweise am besten analysiert werden können. Anhand der Verbreitungsdaten von fünf Neophyten an Flußufern (Impatiens glandulifera, Bidens frondosa, Galinsoga ciliata, Heracleum mantegazzianum, Fallopia japonica) werden Faktoren diskutiert, die ihre Ausbreitung ermöglichten oder förderten. Effekte des Maßstabs der Betrachtungsweise werden anhand der Fallstudie besonders hervorgehoben. Die Anteile von Archaeophyten und Neophyten beispielsweise verhielten sich bei Veränderung des Betrachtungsmaßstabes gegensätzlich. Auch der Gegensatz zwischen arealkundlichen und standortökologischen Sichtweisen ist teilweise maßstabsbedingt. Anthropogene standortökologische Veränderungen fördern viele, aber keineswegs alle betrachteten Neophyten. Pflanzenwanderungen als arealkundliche Phänomene tragen einen irreversiblen, historischen Charakter. Konsequenzen für eine Bekämpfung von Neophyten werden diskutiert; solche Maßnahmen sind in Mitteleuropa nur in Ausnahmefällen sinnvoll. Langfristig ist zu einem umfassenden Verständnis von Neophytie auch der Einbezug der Anthropogeographie notwendig.

Summary

Neophytism from aspects of chorological and ecological plant geography, shown in a case study from the river system Eifel-Rur / Western Germany.
Immigration of plants in the wake of man (anthropochory), and especially immigration of neophytes since the 16th century (neophytism) touch on the disciplines chorology and site-ecology. There are different, partly contrasting ways of looking at the phenomenon in both disciplines. By means of a case study from Germany it is brought out which viewpoints serve best in analysing cases of neophytism. Using distribution data of five neophytes on river banks (Impatiens glandulifera, Bidens frondosa, Galinsoga ciliata, Heracleum mantegazzianum, Fallopia japonica), factors are discussed which faciliated or promoted spread. Effects of different scales of investigation in the case study are stressed. Percentages of archaeophytes and neophytes, for example, behaved differently when the scale of sampling was changed. The contrast between chorological and site-ecological viewpoints is partly a matter of scale, too. Anthropogenic alterations of site conditions do promote some neophytes, but by no means all of them. Plant migrations bear an irreversible historical character. Consequences for controlling of neophytes are discussed; in Central Europe, such measures only make sense in exceptional cases. In the long run, inclusion of anthropogeographical elements will be useful for a comprehensive understanding of neophytism.



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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 29.09.2004