Forschung
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Psychologische Schlafforschung
Das Schutzfeld-Modell:
Das Schutzfeld-Modell stellt testbare Hypothesen über die Struktur des
Nachtschlafs auf. Die Frage nach der Funktion der Schlafstruktur ist
in die Debatte um die allgemeine Funktion des Schlafs aus
evolutionsbiologischer Sicht einzuordnen. Schlafstruktur meint die
Architektur des Nachtschlafs mit einem unregelmäßigen und durch
Umweltbedingungen variierbaren ständigen Wechsel zwischen Schlafphasen
mit unterschiedlicher Schlaftiefe. In Anlehnung an zahlreiche
Beispiele aus dem Tierreich wird postuliert, dass der ständige Wechsel
zwischen Leicht-, Tief- und REM-Schlaf aus einer biologischen
Notwendigkeit resultiert, die Schlafumgebung in regelmäßigen Abständen
nach akustischen Gefahrreizen abzutasten. Entsprechend den Hypothesen
belegen die durchgeführten Befragungen und experimentellen Studien,
dass ein übersteigertes Überwachungsbedürfnis mit leicht störbarem
Nachtschlaf einhergeht und anfällig macht für die Ausbildung einer
Insomnie-Erkrankung.
Luzides Träumen:
Schlaf wird in der Tradition von Freud oftmals immer noch als unbewusster Zustand definiert. Unsere Studie zu luziden
Träumen zeigt, dass Bewusstsein im Schlaf manipulierbar ist und dass also Schlaf kein Zustand mit
fehlendem Bewusstsein, sondern lediglich mit einer im Vergleich zum Wachen geringeren Bewusstseinstiefe darstellt.
Luzide Träume, auch Klarträume genannt, sind solche Träume, in denen der Schläfer weiss,
dass er träumt. Luzide Träume bezeichnen wir als dissoziativ, weil wir in ihnen sowohl Wach- als auch
Schlafanteile beobachten. Das EEG zeigt in niedrigen Frequenzen ein Schlaf-typisches Muster, in höheren
Frequenzen aber wach-ähnliche Aktivierungen in frontalen und dorsolateralen präfrontalen Kortexarealen.
Diese Bereiche sind mit exekutiven Ich-Funktionen wie z.B. willentlichen Handlungen, Planung und Entscheidungsfindung
assoziiert.
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