CON: Constraintbasierte Analyse restriktiver Relativsätze im Englischen und Deutschen
Projektleitung: Prof. Dr. Anke Holler
Prof. Dr. Manfred Sailer
Prof. Dr. Gert Webelhuth
 
Mitarbeiter: Sascha Bargmann
Christopher Götze

Kurzbeschreibung:

Das Projekt nimmt die Beobachtung zum Ausgangspunkt, dass trotz einer über vierzigjährigen Forschungstradition im generativen Rahmen zum gegenwärtigen Zeitpunkt kein Konsens hinsichtlich der korrekten syntaktischen Analyse von restriktiven Relativsätzen im Englischen und Deutschen existiert. Es verfolgt daher das Ziel, die konzeptuellen und empirischen Stärken der in der gegenwärtigen Forschung vertretenen Hauptansätze (Modifikationsanalyse, Raisinganalyse, Matchinganalyse) in einer Theorie zu vereinen. Methodologisch verfolgt das Projekt die Hypothese, dass eine derartige anzustrebende Theoriesynthese möglich wird durch die Erweiterung existierender Ansätze zu restriktiven Relativsätzen im oberflächensyntaktischen Rahmen der Head-Driven Phrase Structure Grammar (HPSG) um kompatible constraintbasierte Analysemethoden (i) zur Erfassung der grammatischen Eigenschaften von Idiomen/Kollokationen und (ii) zur Erfassung von Skopusambiguitäten mit Techniken der unterspezifizierten Semantik. Parallel soll überprüft werden, inwiefern die Anwendung der o.g. Techniken auf Relativsätze eine Änderung der Standardannahmen der HPSG über den Umfang der Informationsteilung des Bezugselements (d.h. des Kopfes) und des Relativpronomens, wie er sich im Datentyp des REL-Merkmals der HPSG technisch niederschlägt, erzwingt. Das Projekt leistet somit einen Beitrag zur empirischen und theoretischen Erfassung eines zentralen Phänomenbereichs der Grammatik und zielt zugleich auf die Fortentwicklung des constraintbasierten Grammatikmodells.

Vollständige Projektbeschreibung als pdf