Infos zu Eintracht Frankfurt |
Es gibt heute mehr Gründe denn je, Eintracht-Fan zu sein, den Verein und die Mannschaft zu unterstützen, ihre Siege zu feiern! Fan zu sein, das heißt auch, Niederlagen zu ertragen, bei schlechtem Wetter ins Stadion zu gehen und nicht zu verzagen. Aber es sollte nicht bedeuten, alles zu akzeptieren, was Leute sagen und entscheiden, die heutzutage im Fußballgeschäft viel zu sagen haben. Deshalb sollen hier einige Aspekte kritisch beleuchtet werden ...
Von Gerwin Kasperek
Sie können hier direkt zum Webauftritt der Frankfurter Eintracht gehen. Dieser informiert recht umfassend über fast alle wichtigen Themen, inklusive: Bundesliga-Mannschaft, Spielplan, Ergebnisse und Tabellen, Eintrittspreise, Fanclubs, aktuelle Nachrichten. Aber beachten Sie folgendes:
Nach der Philosophie der Leitung des Unternehmens Eintracht Frankfurt Fussball AG handelt es sich bei der Bundesliga-Mannschaft um ein Produkt, das mit Gewinnerzielungs- und -maximierungsabsicht platziert werden muss (... das ist die offizielle Linie bei allen Clubs in Bundesliga / DFL). Daher zielt die Webseite der Eintracht auf eine möglichst makellose Darstellung in der Öffentlichkeit ab. Sie dürfen keine objektive oder differenzierte Berichterstattung über kritische Themen erwarten. Wenn Ihnen wirklich etwas an der Eintracht als umfassendes gesellschaftliches und sportliches Phänomen liegt, dann sollten Sie sich auch aus anderen Quellen informieren. Ich empfehle dazu:
Website sge4ever, die wohl beste Fan-Website
Hier gibt es zum Einen alle aktuellen Meldungen der offiziellen Eintracht-Website, darüber hinaus aber auch Berichte und Kommentare aus anderen Quellen.
Fanzine "Fan geht vor"
Diese Fanzeitschrift (während der Spielzeit monatlich; Volltext nicht online verfügbar) behandelt sowohl die sportlichen Themen rund um die Eintracht, als auch Hintergründe zu Verein, AG, Stadt Frankfurt und Fanszene. Hier finden sich immer wieder sehr kenntnisreiche Berichte und scharf beobachtete Fakten über das, was hinter den Kulissen passiert. Sehr lesenswert ist z.B. der zusammenfassende Kommentar "Fankultur am Scheideweg - Repression, Kommerz und die Folgen für die Kurve" im Heft 136 (August 2005).
Vielleicht planen Sie den Besuch eines Heimspieles im Waldstadion (vorübergehend auch "Commerzbank-Arena" genannt). Es ist nach dem vor wenigen Jahren abgeschlossenen Umbau ein wunderschönes Stadion und hat (wenn viele Fans da sind und Stimmung machen) eine ganz tolle Atmosphäre. Da die früher vorhandene Leichtathletik-Laufbahn wegfiel, und da die Tribünen recht steil sind, ist die Sicht auf das Spielfeld sehr gut, auch schon von den Plätzen der mittleren Kategorien.
Falls Sie bislang noch nicht (oder schon lange nicht mehr) im Waldstadion gewesen sind, dann sollten Sie noch Folgendes wissen:
Die Eintrittspreise sind so hoch, dass viele Menschen sich selbst einen gelegentlichen Besuch kaum werden leisten können. Nur der Stehplatzbereich bietet noch vernünftige Preise, er ist aber viel zu klein, um die Nachfrage zu decken. Die letzte drastische Erhöhung der Eintrittspreise war im Sommer 2005: Im Sitzplatzbereich lagen die Preise danach durchschnittlich 50 Prozent über denjenigen der vorangegangenen Saison 2004/05 (in der 2. Bundesliga). In Einzelfällen wurden die Preise mehr als verdoppelt (nämlich in den Bereichen, die mit Beginn der neuen Saison einer höheren Kategorie zugeordnet wurden - ohne daß sich baulich etwas verändert hätte). Je nach Kategorie zahlt man nun zwischen 21 und 54 Euro für einen Sitzplatz (ggf. zuzügl. Online- bzw. VVKGebühr).
Fußballstadien, und auch das neue Waldstadion, gehören im Zuge der grassierenden Sicherheitshysterie zu den Orten, die besonders gründlich per Videoüberwachung durchschnüffelt und von Datenspionage durchdrungen werden. Überlegen Sie sich gut, ob Sie hier in der Nase bohren wollen: es könnte mal irgendwann gegen Sie verwendet werden ...
Im Stadion werden Sie sich vor und nach dem Spiel sowie in der Pause manchmal nur schreiend unterhalten können, wenn der Videowürfel und die Lautsprecheranlage mit Werbespots befüttert wird.
Die Gastronomie-Preise innerhalb des Stadionbereichs sind ausgesprochen hoch. Das liegt unter anderem daran, daß das Unternehmen Aramark, welches die Kioske im Stadion betreibt, sich durch entsprechende Verträge eine Monopolstellung verschafft hat. Für einen Becher Bier (0,5 l) beispielsweise zahlen Sie 3,50 Euro (Stand 07.08.05). Manchmal werden bei problematischen Spielen alkoholische Getränke nur in verdünnter Form ausgeschenkt, weil dies ganz bestimmt Ausschreitungen verhindert.
Seit einigen Jahren können Sie Bier und Bratwurst innerhalb des Stadions nicht mehr bar bezahlen. Vielmehr geben Sie Aramark bzw. einem damit verbrüderten Unternehmen einen zinslosen Kredit, indem Sie zunächst eine Plastikkarte ("pay clever") erwerben. Die kleinste erhältliche Version kostet 10 Euro, davon sind 2 Euro Pfand für die Karte, sowie 8 Euro Guthaben für Speisen und Getränke. Zum Erwerb der Plastikkarte, genauso wie zum Aufwerten, dürfen Sie etwas Zeit einplanen, denn Sie müssen dafür an einem Extra-Schalter anstehen (und für den Rücktausch noch ein weiteres Mal, falls Sie in absehbarer Zeit nicht wieder ins Stadion kommen wollen). Daß andererseits die Abfertigung bei Speisen und Getränken (für die Sie sich erneut anstellen dürfen) durch das Plastikgeld schneller ginge, muß ein Gerücht sein.
Ich bin der Meinung, daß Äppler und Bier bei "Bratwurst Walter" und den anderen Ständen außerhalb des umzäunten Stadiongeländes ohnehin besser schmeckt (in diesem Bereich müssen Sie für 0,5 l Bier etwa 2,50 Euro ausgeben; 0,3 l Äppler gibt es typischerweise für 1,70 Euro, Bratwurst für etwa 2,00 - 2,20 Euro (Stand 07.08.05). Fast überflüssig zu erwähnen: die Stadt Frankfurt und der Monopolist Aramark arbeitet natürlich intensiv an der Beseitigung dieser Alternativen ...
Zur Anreise empfehlen sich öffentliche Verkehrsmittel (S-Bahn bzw. Straßenbahn), ihre Benutzung ab 5 Stunden vor Anpfiff ist im Eintrittspreis inbegriffen (gesamter RMV- und NVV-Bereich). Bei attraktiven Begegnungen mit hohen Zuschauerzahlen wird es natürlich ziemlich eng in den Zügen.
Wundern Sie sich nicht, dass im Stadion (wenn leer) die Farben blau und gelb vorherrschen - das ist nur eine kleine Geschmacklosigkeit des Eigentümers (Stadt Frankfurt) bzw. der Betreibergesellschaft und des Sponsors.
Trotz allem: Fan von Eintracht Frankfurt ist und bleibt das beste, was ein Fußballfan werden kann! (... in Abwandlung eines Werbespruchs aus der hiesigen Getränkebranche.) Um unsere Begeisterung zu unterstützen, hier noch ein paar Infos zum Herunterladen:
Ein wichtiges Standardwerk über die Eintracht ist das Buch „Schlappekicker und Himmelsstürmer - Die Geschichte von Eintracht Frankfurt“ von U. Matheja (2. Auflage, 2004). Dort ist die Geschichte mit allen Höhen und Tiefen niedergeschrieben, außerdem gibt es umfassende Statistiken und ein Spieler-Lexikon. Das einzige, was dem umfangreichen Buch fehlt, ist ein Register - daher habe ich ein solches erstellt, Sie können es hier herunterladen: Register als pdf-Datei. (Im Jahr 2007 erschien eine Neuauflage; auch zu dieser ist meines Wissens kein Register verfügbar.)
Die Ergebnisse der Spielzeiten 2004/05 (in der Zweiten Liga) sowie 2005/06 und 2006/07 (Erste Bundesliga) können sie hier in Form von Kreuztabellen herunterladen. In den Tabellen sind alle Spielergebnisse sowie die Abschlußtabelle (als Excel-Blatt) dargestellt. Die Bilanzen aus Heimspielen, Auswärtsspielen und Rückrunde werden zusätzlich angezeigt.