Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit
Das Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit (FFM, im
englischen auch das "Big Five-Model") stammt ursprünglich
aus dem "lexikalischen" Ansatz der Persönlichkeitsforschung.
Dieser Ansatz geht davon aus, daß für alle wichtigen
Persönlichkeitseigenschaften Audrücke in der natürlichen
Sprache existieren. Umso wichtiger eine menschliche Eigenschaft
ist, desto vielfältiger sind die Worte, die zu ihrer Beschreibung
existieren.
Wesentlich für das FFM ist die statistische Methode der Faktorenanalyse,
ein Verfahren, welches in der Persönlichkeitspsychologie generell
von großem Einfluß ist. Hierbei werden die statistischen
Zusammenhänge zwischen (i.d.R. Selbst-) Beschreibungen von
Personen anhand einer Vielzahl von Eigenschaften (z.B. einzelne
Adjektive oder Aussagen wie die in der vorliegenden Untersuchung
verwendeten) analysiert. Ziel der Analyse ist es, die Vielzahl von
Eigenschaften zu einer deutlich geringeren Zahl allgemeinerer Faktoren
zusammenzufassen. Derartige Studien haben in einer Vielzahl von
Studien in verschiedenen Kulturen und mit verschiedenen Arten von
Personenbeschreibungen wiederholt zu fünf Persönlichkeitsfaktoren
geführt, die von den meisten Forschern im Wesentlichen ähnlich
bezeichnet werden: "Emotionale Stabilität / Neurotizismus",
"Extraversion", "Verträglichkeit", "Offenheit
für Erfahrungen / Intellekt" und "Gewissenhaftigkeit".
Eine Beschreibung dieser fünf Faktoren finden Sie in Ihrem
individuellen Feedback.
Der von uns verwendete Fragebogen wurde auf Basis deutscher Übersetzungen
von Aussagen aus dem "International
Personality Item Pool" von Lewis R. Goldberg konstruiert
und orientiert sich hinsichtlich der erhobenen Persönlichkeitsfaktoren
am "Big Five"-Modell von R. R. McCrae und P. T. Costa.
Das FFM ist von seiner ursprünglichen Idee her ein rein beschreibendes
Modell. Die angenommenen Persönlichkeitsfaktoren sollen nicht
leistungsbezogene Unterschiede zwischen Menschen möglichst
breit abdecken, ohne daß theoretische Vermutungen darüber
angestellt würden, welche Ursachen diesen Persönlichkeitsunterschieden
zugrunde liegen.
Ausgewählte weiterführende Literatur:
Bartussek, D. (1996). Faktorenanalytische Gesamtsysteme der Persönlichkeit.
In M. Amelang (Hrsg.): Enzyklopädie der Psychologie. Differentielle
Psychologie der Persönlichkeitsforschung. Bd. 3: Temperaments-
und Persönlichkeitsunterschiede, S. 51-105. Göttingen:
Hogrefe.
Goldberg, L. R. (1993). The structure of phenotypic personality
traits. American Psychologist, 48, 26-34.
Goldberg, L. R. (1999). A broad-bandwidth, public-domain, personality
inventory measuring the lower-level facets of several five factor
models. In I. Mervielde, I. Deary, F. De Fruyt & F. Ostendorf
(Eds.): Personality Psychology in Europe, Bd. 7, pp. 7-28.
Tilburg: Tilburg University Press.
McCrae, R. R. & Costa, P. T. (1987). Validation of the Five-Factor
Model of personality across instruments and observers. Journal
of Personality and Social Psychology, 52, 81-90.
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