Über das Lügen

Seit einigen Jahren befasse ich mich vom Standpunkt der Sozialpsychologin aus mit dem Lügen im Alltag. Hier habe ich ein paar Informationen zusammengetragen.

Definitionen

Senckenberg Museum Frankfurt Was unter einer Lüge verstanden wird, unterscheidet sich stark von Mensch zu Mensch und hängt auch mit der Perspektive zusammen: Was ein Opfer als Lüge bezeichnet, kann vom Täter als Schwindeln, strategisches Weglassen, gewolltes Missverständnis oder Ähnliches aufgefasst werden.

Ebenso unterscheiden sich auch die Definitionen in der Forschung, je nachdem, welche Aspekte dieses Phänomens untersucht werden sollen. Eine einfache Definition wäre diese:

Lügen ist die Kommunikation einer subjektiven Unwahrheit mit dem Ziel, im Gegenüber einen falschen Eindruck zu erwecken oder aufrecht zu erhalten.

Umgangssprachlich ausgedrückt: Wann immer jemand einem anderen etwas glaubhaft machen will, was er selbst für falsch hält, lügt er.

Forschungsmethoden

Das Lügen gehört zu den sozialen Verhaltensweisen, die negativ bewertet werden. Meist bemühen sich Lügner, eine Entdeckung zu verhindern. Daher ist es schwierig, an verlässliche Daten zu kommen.

Beobachtung

Will man seine Mitmenschen systematisch beim Lügen beobachten, braucht man zunächst eine Situation, in der man mit Lügen rechnen kann, z.B. wenn Patienten beim Arzt über ihr Freizeitverhalten Auskunft geben (Sport, Rauchen, Alkoholkonsum) oder wenn sie sich bei einem Partnersuch-Portal anmelden. Gleichzeitig benötigt man eine Datenquelle, die man zum Vergleich heranziehen kann, damit man herausfinden kann, ob die Angaben wahrheitsgemäß waren oder nicht. Das ist oft schwierig.

Hat man nun eine Serie von Beobachtungen in einer solchen Situation gesammelt, kann nicht über diesen Anlass hinaus verallgemeinert werden. Angenommen, ein Therapeut bemerkt im Verlauf der Therapie, dass ihn ein bestimmter Prozentsatz von Klienten im Erstgespräch belogen hat. Er kann darauf hin nicht verallgemeinern, dass soundso viel Prozent der Menschen lügen oder auch nur dass in therapeutischen Erstgesprächen soundso oft gelogen wird. Es kann ja sein, dass er selbst hier ein wesentlicher Einflussfaktor ist.

Befragung

Anstelle einer Beobachtung in ausgewählten Situationen könnte man auch direkt fragen: Wie oft und weshalb haben Sie in der letzten Woche gelogen? Wie oft lügen Sie üblicherweise? Ein solches Vorgehen, ob als Interview oder in Form eines schriftlichen Fragebogens, ist wenig erfolgversprechend. Selbst wer ehrlich Auskunft geben möchte, weiß vermutlich nicht, wie häufig er üblicherweise in der Woche lügt.

Ein alltagstauglicherer Forschungsweg wurde von DePaulo et al (1996) gewählt. Diese ForscherInnen an der Universität von Virginia ließen Studierende und andere Gemeindemitglieder Tagebuch über all ihre Unterhaltungen im Zeitraum von zwei Wochen führen. Für jedes Gespräch musste angegeben werden, ob gelogen wurde und es war noch eine ganze Reihe weiterer Angaben einzutragen. Hier musste der Befragte sich also nicht erinnern, was in der vergangenen Woche war, sondern antwortete direkt im Anschluss.

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Experiment

Häufig werden Personen in einem Experiment aufgefordert, wahre und erfundene Geschichten zu erzählen. So erhält man Material, das sich direkt vergleichen lässt. Nur ist so eine Lüge eher eine Leistung, in der jemand seine Kreativität und seine Kommunikationsfähigkeit unter Beweis stellt. Aspekte wie Angst vor Entdeckung oder schlechtes Gewissen treten hier nicht auf. Es ist eben eine spielerische Situation.

Allerdings kann der Druck auch erhöht werden, indem den Teilnehmenden vermittelt wird, dass es wichtig sei, nicht entdeckt zu werden. Zum Beispiel kann man ihnen vermitteln, dass sie in ihrem Beruf nicht durchblicken lassen dürfen, dass ein Erlebnis sie erschreckt oder erschüttert hat (z.B. bei Krankenschwestern in der Notaufnahme). Extremer Druck entsteht, wenn Personen im Experiment zu einer Täuschung verleitet werden und man sie anschliessend dabei beobachtet, wie sie abstreiten, getäuscht zu haben. Solch ein Vorgehen ist ethisch bedenklich und auch methodisch fragwürdig, denn es ist kein Zufall, wer in so einem Experiment zu einer Täuschung neigt. Vielleicht ist das Lügenverhalten von solchen Personen ja anders als das derjenigen Personen, die der Versuchung widerstehen können.

Es geht auch anders: Feldman, Forrest und Happ (2002) ließen Menschen, die sich zuvor nicht kannten, miteinander reden. Sie sollten sich kennenlernen. Das Ganze wurde auf Video aufgezeichnet. Dann wurde das Video jedem Teilnehmenden noch einmal vorgespielt und dieser musste die Aussagen markieren, in denen er nicht die Wahrheit gesagt hatte. Dass es bei dem Experiment um das Lügen ging, erfuhren die Teilnehmenden erst zu diesem Zeitpunkt.

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Alltagslügen

Das Lügen und das Belogenwerden gehört zur Alltagserfahrung. Die Anlässe sind vielfältig und auch die Motive können sich stark unterschieden. Das reicht vom Eigennutz, möglicherweise in Form einer Täuschung innerhalb eines Betrugsvergehens bis zu dem Bemühen, den Belogenen oder auch einen Dritten zu schützen.

Häufigkeit

Es gibt nicht viele Möglichkeiten, zu erforschen, weshalb und wie häufig Menschen lügen. Außerdem wäre eine absolute Zahl wenig informativ. Wenn wir wüssten, dass jemand dreimal am Tag lügt, müssten wir dies sehr unterschiedlich einschätzen, je nachdem, ob er daneben täglich 40 oder 400mal die Wahrheit sagt. Was man also braucht, ist eine relative Zahl: Der prozentuale Anteil der gelogenen Mitteilungen bezogen auf alle Mitteilungen dieser Person.

Hin und wieder findet sich in Medienberichten die Behauptung, es würde 200mal am Tag gelogen. Es ist heute nicht mehr herauszufinden, woher diese Behauptung stammt. Wie es scheint, wird immer wieder gegenseitig voneinander abgeschrieben. Diese Zahl ist äußerst unwahrscheinlich, selbst wenn man jedes nicht so gemeinte 'Guten Tag' oder jedes 'Hochachtungsvoll' unter einem Schreiben zu den Lügen zählen würde. Solche Ausdrücke sind jedoch keine Lügen, denn sie werden als Floskeln und nicht als Beschreibung von Fakten verstanden. Berichte mit der Zahl 200 beruhen daher entweder auf schlechter Recherche oder — was noch bedauerlicher ist — die Autoren sind der Versuchung erlegen, beim Zuschauer/Leser Aufmerksamkeit zu erregen, und behaupten dies wider besseres Wissen. Mit anderen Worten: Sie lügen.

In der oben geschilderten Laborstudie von Feldman, Forrest und Happ (2002) hatten 60% der Versuchsteilnehmenden in der 10minütigen Unterhaltung mindestens einmal, durchschnittlich sogar zwei bis dreimal gelogen. Allerdings ist die Aussagekraft dieser Zahlen begrenzt, denn es ging nur um die spezielle Situation des Kennenlernens.

In der Tagebuchstudie von Depaulo et al. (1996) hatte sich herausgestellt, dass durchschnittlich in jedem vierten ausführlichen Gespräch gelogen wurde, also etwa 1,6mal am Tag. Die Teilnehmenden gaben an, fast keine Planung in ihre Lügen investiert zu haben und sich auch nicht besonders um die Möglichkeit einer Entdeckung gesorgt zu haben. Die meisten hatten den Eindruck, dass ihnen die Lüge geglaubt wurde und tatsächlich waren bei einer Nachbefragung nach einer weiteren Woche mindestens 60% der Lügen noch nicht entlarvt worden.

Serota, Levine und Boster (2010) fanden in einer aktuellen Umfrage (Anzahl der Lügen innerhalb der letzten 24 Stunden) große individuelle Unterschiede. Ihr Befund von durchschnittlich 1 bis 2 Lügen pro Tag wurde durch einen kleinen Anteil der Stichprobe verursacht, der deutlich mehr Lügen produzierte als die meisten anderen Personen. Die Forscher ziehen daraus den Schluss, dass angesichts solcher Ergebnisses der Nutzen von Durchschnittszahlen überhaupt hinterfragt werden müsse.

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Gründe

DePaulo und MitarbeiterInnen (1996) fanden, dass in den Tagebüchern aus der Gemeinde etwa 57% der Lügen aus eigennützigen Gründen geäußert wurden. In der College-Stichprobe waren es etwa 45%. Dabei ging es um Übertreibung eigener Vorzüge und Leugnung eigener Fehler, aber auch um die Vermeidung von Konflikten. Nicht alle eigennützigen Gründe sind negativ zu werten. Mit manchen Lügen schützt man lediglich die eigene Privatsphäre. Etwa ein Viertel aller berichteten Lügen in dieser Studie wurden im Interesse des Gesprächspartners erzählt. Diesem sollte Leid oder Sorge erspart werden oder man wollte vermeiden, ihn zu beleidigen oder die Regeln der Höflichkeit zu verletzen. Diese Art von Lügen wird häufiger von Frauen als von Männern geäußert. Und die Opfer dieser Lügen sind ebenfalls häufiger weiblich.

In der Alltagssprache werden solche uneigennützigen Lügen zuweilen mit dem Begriff Notlügen verbunden. Es ist allerdings schwierig, selbstloses Verhalten mit Sicherheit nachzuweisen. Sogar wenn jemand sein Leben für jemand anderen riskiert, könnte der Wunsch nach Aufmerksamkeit und Bewunderung bzw. Heldentum eine Rolle gespielt haben. So ist es auch bei den Lügen, die den Gesprächspartner schützen sollen. Man versetze sich in die Rolle eines Arztes, der zu entscheiden hat, ob er einem Patienten eine schlimme Diagnose mitteilt oder sie lieber verschweigt. Riskiert er, dass der Patient die Hoffnung verliert, gefährdet er damit die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung. Dies dient also den Interessen des Patienten. Gleichzeitig aber erspart sich der Arzt diese sehr belastende Situation und muss nicht mit der Verzweiflung oder Wut des Patienten umgehen.

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Techniken

Um einen absichtlich falschen Eindruck hervorzurufen, ist es oft nicht nötig, etwas inhaltlich Falsches zu sagen; dies wäre eine direkte Lüge. Es gibt noch eine Fülle indirekter Techniken wie Gewollte Mehrdeutigkeit, gezielte Weglassungen und letztlich die strategische Nutzung naheliegender Interpretationen (Schmid, 2003).

In einer Situation, in der eine Mutter ein sehr unansehnliches Baby bei sich hat und mit mütterlichem Stolz fragt "Ist es nicht süß?" stehen auch Antwortmöglichkeiten wie "Ganz die Mama" oder "Was für ein niedliches Babymützchen, wo hast du das her?" zur Verfügung. Im Kontext der gestellten Frage kann die Mutter dies (fälschlich) als zustimmende Antwort auffassen, wohingegen die angesprochene Person sich darauf zurückziehen kann, dass dies ja keine richtige Lüge sei. In dieser Weise können indirekte Techniken die Schuld für den falschen Eindruck zum Teil dem Belogenen zuschieben (man hätte ja nachfragen können). Gleichzeitig erscheint die gesamte Täuschungs-Handlung für alle Beteiligten weniger drastisch.

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Lügenbewertung

Auf den ersten Blick scheint die Bewertung klar: Die Lüge ist schlecht, Wahrhaftigkeit gut. Bei Kindern wird Wahrheitsliebe für erstrebenswert gehalten — zumindest, bis das Kind gegenüber Gästen äußert, wie schlecht das Essen geschmeckt hat oder wie wenig ihm ein Geschenk gefällt. Wahrhaftigkeit kann in Konflikt geraten mit Höflichkeit und Takt. Doch auch wenn eine Lüge in bestimmten Situationen als das kleinere Übel angesehen wird, so hat sie ihren Preis.

Folgen für Belogenen

Wenn jemand entdeckt, dass er belogen wurde, lernt er gleich mehrere unerfreuliche Dinge über sich selbst und auch darüber, wie der Lügner ihn sieht: Er ist eine Person, die man nicht für fähig hält, mit der Wahrheit umzugehen. Sie ist eine Person, die sich hereinlegen lässt. Er ist eine Person, deren Entscheidungsfreiheit nicht sonderlich wichtig ist. In der Folge wird dieser Mensch anfangen, darüber nachzudenken, ob er früher schon belogen wurde und ob man ihn in Zukunft wieder belügen wird. Belogen zu werden kann eine Person sehr verletzen, ihr Selbstwertgefühl schädigen und ihr generelles Vertrauen in soziale Beziehungen beeinträchtigen. Niemand möchte belogen werden. Es kann höchstens sein, dass man sich wünscht, die Wahrheit wäre eine andere.

Folgen für Lügner

Auch der Lügner zahlt einen Preis für die Lüge, selbst wenn sie nicht entdeckt wird. Er kann nun nicht mehr unbefangen mit dem Belogenen umgehen, sondern muss aufmerksam darauf achten, ob er einen Verdacht erweckt hat. Schlimmer jedoch ist womöglich noch, dass sich sein Bild vom Belogenen verschlechtert: Als nachträgliche Rechtfertigung für sein Handeln redet er sich ein, dass dieser ihn sicher seinerseits ebenso belügen würde (Sagarin, Rhoads & Cialdini, 1998).

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Perspektivenunterschiede

Auf die Perspektivenunterschiede bei der Klassifikation von Lügen war schon bei der Definition der Lüge hingewiesen worden. Was der Täter als harmloses Schwindeln bewertet, kann vom Opfer als faustdicke Lüge empfunden werden. Dieser Double-Standard erschwert nach den Befunden von Bond und Depaulo (2008) die Lügendetektion im Alltag.

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Lügendetektion

Was uns mitgeteilt wird, zweifeln wir im Alltagsleben normalerweise nicht an. Ständig den Wahrheitsgehalt überprüfen zu wollen, wäre viel zu aufwendig. Außerdem ist es ein Bruch mit den sozialen Konventionen, ohne bedeutenden Anlass jemanden der Lüge zu bezichtigen. Die Kennzeichnung einer Person als 'unehrlich' ist sogar noch negativer als 'dumm', 'faul' oder 'grausam' (Anderson, 1968). Der Schaden, den eine falsche Verdächtigung anrichtet, lässt sich kaum noch rückgängig machen. Etwas bleibt an der Person hängen, auch wenn sie sich keine Lügen zuschulden kommen lässt (siehe Reeder & Brewer, 1979; Reeder & Spores, 1983).

Wäre es also überhaupt erstrebenswert, ein guter Lügenentdecker zu sein? Diese Gabe verliert schnell an Reiz, wenn man sich die Frage stellt, ob man mit solch einem Menschen befreundet sein möchte. Ein geschickter Lügenentdecker, womöglich noch einer, der dies häufig unaufgefordert betreibt, hätte vermutlich wenig Freunde.

Alltagswissen

Als guter Lügendetektor muss man a) wissen, auf welche Merkmale man achten sollte, b) man muss sie richtig beobachten können und c) man muss sie gegebenenfalls gegeneinander abwägen.

Wie gut bewältigen Laien diese hochkomplexe Aufgabe?

Trefferquoten

Die Trefferquoten im Experiment zeichnen hier ein pessimistisches Bild. Nach einer Auswertung von über 200 Studien berichteten Bond und DePaulo (2006) 54% korrekte Einschätzungen, davon 47% richtig identifizierte Lügen und 61% richtig kategorisierte wahrhaftige Aussagen. Die Trefferquoten variierten nur wenig von Studie zu Studie. Bedenkt man, dass einfaches Raten eine 50%ige Trefferquote ergeben hätte, sind diese Resultate eine sehr schlechte Detektionsleistung. Auch die Vermutung, dass sich Personen stark in ihrer Detektionsfähigkeit unterschieden, dass es also besonders talentierte Lügenentdecker geben könnte, ließ sich nicht erhärten (Bond & DePaulo, 2008). Menschen unterscheiden sich eher darin, ob sie von vornherein misstrauischer sind und auch darin, wie überzeugend sie kommunizieren können, unabhängig davon ob sie dabei lügen oder nicht.

Um die Frage zu klären, ob es vielleicht lediglich die mangelnde Kenntnis der bedeutsamen Verhaltensmerkmale ist, die Laien scheitern lässt, wurden Probanden im Experiment gezielt trainiert. Doch nach wie vor blieben die Leistungen im Bereich zufälligen Ratens. Die Schulung erhöhte die Trefferrate lediglich auf 59% - 65% (Zuckerman, Koestner & Colella, 1985) und die Personen waren sich im Anschluss an ihr Urteil nicht darüber klar, welche Hinweise sie tatsächlich verwendet hatten (Fiedler & Walka, 1993).

Erwartungshaltung

Auch die Erwartungen der Person spielen eine Rolle. Es werden mehr Lügen vermutet, wenn jemand schon misstrauisch ist. Dann werden mehr Lügen entdeckt, aber es wird auch häufiger ein falscher Verdacht geäußert. Dasselbe passiert, wenn die Aufmerksamkeit sich mehr auf den Sprecher als auf die Botschaft richtet. Der Eindruck von Wahrhaftigkeit oder Unwahrhaftigkeit wird dabei im Verlauf der Kommunikation nach und nach immer extremer (Fiedler et al. 2000).

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Selbsteinschätzung

Im Widerspruch zu den schlechten Trefferquoten besteht im Alltag oft die Überzeugung, dass man ein recht passabler Lügenentdecker sei. Dahinter steht die Hoffnung, dass man im Zweifelsfall erkennen würde, wenn man angelogen wird. Diese Illusion beruhigt, führt aber dazu, dass falsche Verdächtigungen kaum korrigiert werden. Hat sich ein Verdacht erst einmal gebildet, ist es für den Verdächtigten schwierig, diesen durch sein Verhalten zu entkräften. Sagt er offensichtlich die Wahrheit, kann dies als versuchtes Täuschungsmanöver missdeutet werden. Neben der Überschätzung der richtigen Treffer steht das Unterschätzen der Fallzahl, in der eine Lüge übersehen wurde. So gelangt eine Person zu dem irrigen Eindruck ein guter Lügenentdecker zu sein (Depaulo & Friedman, 1998).

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Empirische Zusammenhänge

Die insgesamt schlechten Trefferquoten von Laien im Experiment sind nicht erstaunlich, denn die Verhaltenshinweise auf Lügen sind eher schwach, so dass es selbst bei guter Kenntnis die Beobachter schwer hätten, verlässliche Urteile zu treffen (Hartwig & Bond, 2011). Es gibt kein einziges Merkmal, das jedes Mal beobachtet werden kann, wenn jemand lügt und auch keines, das immer mit Wahrhaftigkeit verbunden ist. Alle bekannten Zusammenhänge zwischen Verhaltensmerkmalen und dem Wahrheitsgehalt der Aussage beruhen auf Wahrscheinlichkeitsannahmen.

Vor diesem Hintergrund sind Artikel zu verstehen, in denen sogenannte Lügenmerkmale benannt werden. Gemeint sind Merkmale, die überzufällig häufiger bei Lügen anzutreffen sind (z.B. in einer frühen Meta-Analyse von Zuckerman und Driver, 1985). Aus der Verlässlichkeit (Nicht-Zufallsbedingtheit) eines solchen Befundes lässt sich aber nicht ableiten, wie wahrscheinlich es ist, dass jemand, der dieses Merkmal zeigt, lügt. Solche Untersuchungen führen weiter bei der wissenschaftlichen Erforschung der Vorgänge, die beim Lügen abspielen – bei der Lügendetektion im Einzelfall sind solche einzelnen Merkmale nicht hilfreich. Überdies sind die Befunde uneinheitlich, was auch damit zusammenhängen könnte, dass die experimentell nachgestellte Situation sich unterscheidet (siehe weiter oben der Abschnitt Experiment).

Botschaftsinhalt

Zu den häufig und berechtigterweise genutzten Eigenschaften des Botschaftsinhaltes zählt die Plausibilität und Realitätsnähe des Behaupteten. Solche und andere Hinweise sind auch Teil der psychologischen Aussagebeurteilung. Allerdings geht es hier nicht darum, eine Lüge nachzuweisen, sondern einen Eindruck von der Verlässlichkeit einer Aussage zu gewinnen und z.B. auch unbeabsichtigte Irrtümer auszuschließen. Es wird nach Hinweisen gesucht, dass das, was eine Person berichtet, einen realen Erlebnishintergrund hat (Steller & Köhnken, 1989).

Verbale Hinweise

In einer aktuellen Meta-Analyse kommen Hauch und MitarbeiterInnen (2012) zu dem Befund, dass sprachliche Hinweise noch am vielversprechendsten sind, auch wenn die gefundenen Zusammenhänge nur gering waren. Bei Lügen fanden sich in der Tendenz beispielsweise eher Verneinungen und weniger Zeitangaben. Nicht vergessen werden sollten an dieser Stelle auch paraverbale Hinweise wie Sprachmelodie und Stimmhöhe.

Zwar lassen sich in der Art und Weise, wie gesprochen wird, leichte Zusammenhänge zwischen sprachlichem Ausdruck und Wahrhaftigkeit finden, diese werden jedoch wiederum stark beeinflusst davon, welche Haltung der Kommunikationspartner hat. So können auch wahrhaftige Kommunikatoren bei einem misstrauischen Gegenüber ähnliche sprachliche Auffälligkeiten zeigen wie ein Lügner (van Swol, Braun & Malhotra, 2012).

Gesten und Mimik

Bei der Untersuchung von Gestik und Mimik geht es oft nicht darum, ob ein einzelnes Merkmal auftritt, sondern ob das Zusammenspiel der beobachteten Merkmale stimmig ist. Die Theorie dahinter ist, dass ein Lügner vielleicht einzelne Verhaltensmerkmale steuern könne, dass aber die Gesamtheit der erforderlichen Kontrolle die Kapazitäten sprengt. So scheint Einiges nicht mehr zusammenzupassen und man spricht von sog. Kanaldiskrepanzen (Zuckerman & Driver, 1985).

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Mikrobewegungen

Sogenannte Mikrobewegungen, die oft mit Zuhilfenahme von Videoaufnahmen analysiert werden, stehen im Zusammenhang mit erlebten Gefühlen. Wenn also eine Person hinsichtlich der Gefühle, die sie erlebt, zu lügen versucht, sind solche Mikrobewegungen verräterisch. Bei Ekman ist die Thematik Lügendetektion und Emotionsdetektion auch in seinen Studien eng verwoben (Ekman & O'Sullivan, 1991). Paul Ekman und seine Ekman-Group sind das Vorbild für die Lightman-Group aus der Fernsehserie Lie to Me. Anders als in der Fiktion ist die Treffergenauigkeit der Ekman-Group allerdings nicht 100%.

Eine Gleichsetzung von unterdrücktem Emotionsausdruck und Lügen ist durchaus problematisch, denn es gehört zu unserem alltäglichen Kommunikationsverhalten, unseren Gefühlsausdruck zu steuern. Dies hat nichts mit einer Täuschungsabsicht, sondern im Gegenteil mit der Klarheit der vermittelten Botschaft zu tun (zum Beispiel, indem man erlebte Freude oder erlebten Ärger auch unmissverständlich zeigt).

Augenbewegungen

Der Ansatz der neurolinguistischen Programmierung (NLP) postuliert, dass an den Augenbewegungen einer Person abgelesen werden könnte, ob sie auf eine wirkliche Erinnerung zurückgreife oder ob sie etwas konstruiert. Die experimentelle Überprüfung dieser Annahme durch Mann et al. (2012), erbrachte jedoch keinen Beleg für diese Hypothese.

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Der Polygraph

Was umgangssprachlich als 'Lügendetektor' bezeichnet wird, ist ein sogenannter Polygraph – ein Gerät, das Erregungsveränderungen des Körpers aufzeichnet, indem gleichzeitig Merkmale wie Hautwiderstand, Blutdruck, Atmung aufgezeichnet werden. Körperliche Erregung kann auftreten, wenn jemand in Furcht gerät oder sich ärgert oder auch sich freut. Erregung an sich ist also noch kein Hinweis auf Lügen. Indem während der Messung bestimmte Fragen gestellt werden, wird ein Zusammenhang zwischen Inhalt der Frage und Erregung hergestellt. Den Polygraphentest gibt es in zwei Varianten: Tatwissenstest und Kontrollfragentest.

Bei einem Tatwissenstest werden Informationen erfragt, die nur der Befragte wissen kann. Bei öffentlichen Vorführungen wird jemand beispielsweise aufgefordert, sich eine bestimmte Zahl zwischen 1 und 6 zu merken und wird dann hintereinander nach jeder Zahl gefragt ("War es die 1?" "Nein" "War es die 2?" "Nein" etc.). Es lässt sich an den Erregungen im Allgemeinen recht gut erkennen, welche Zahl die kritische ist. Nur hat dies nichts mit Lügen zu tun. Hätte man dazu aufgefordert, auf jede Frage mit "Ja" oder mit "Blubb" zu antworten, hätte dies auch funktioniert. Dieses Verfahren kann nützlich sein im Ermittlungsverfahren, wenn man Informationen hat, die nur der Täter wissen kann und die sich nicht leicht erraten lassen. Diese Situation ergibt sich jedoch nicht oft.

Der Kontrollfragentest will durch den Erregungsunterschied zwischen verschiedenen Arten von Fragen Unschuldige von Schuldigen unterscheiden. Obwohl dieser Test sich zum Beispiel in den USA noch großer Beliebtheit erfreut, wurde er für das deutsche Strafrecht als Beweismittel für unzulässig erklärt, da die Belege für seine Treffsicherheit zweifelhaft sind und er sich überdies verfälschen lässt (Fiedler, Schmid, & Stahl, 2002).

Die Entwicklung bewegt sich allmählich weg vom klassischen Polygraphen hin zu bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (Mastroberardino & Santangelo, 2009).

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Bildgebende Verfahren

Im Vergleich zum Polygraphen scheinen bildgebende Verfahren vielversprechender zu sein (Zhao & Kang, 2007). Nach wie vor sind jedoch die Trefferquoten nur mittelmäßig (Monteleone et al, 2009). Die Hoffnung auf ein Verfahren, das mit vertretbarer Sicherheit herausfinden kann, ob jemand lügt, hat sich bislang nicht erfüllt. In fernerer Zukunft werden vielleicht Verfahren, die die Hirntätigkeit abbilden, einen Schritt in Richtung echter Lügendetektion weiterführen. Die experimentelle Überprüfung ist allerdings recht schwierig, denn die Herstellung alltagsnaher Lügensituationen im Labor ist nur schwer möglich.

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Spezialfragen

Geschlechter

Weit verbreitet ist das Stereotyp, dass Frauen eher zur Täuschung neigen als Männer. Die Befunde von DePaulo und MitarbeiterInnen (1996) belegen, dass dies so ist – aber Frauen sagen auch häufiger die Wahrheit. Frauen reden einfach mehr. Bei Betrachtung der Wahrscheinlichkeiten zeigt sich, dass in einem Gespräch eine ebenso große Chance besteht, von einer Frau wie von einem Mann angelogen zu werden.

Rollenbedingt sind die Gelegenheiten, bei denen Frauen und Männer lügen, unterschiedlich. Folkes (1982) untersuchte Lügen und Ausreden beim Ablehnen einer Verabredung. In diese Situation geraten häufiger Frauen, bedingt durch die soziale Erwartung, dass Männer hier eher die Initiative übernehmen.

Haselton, Buss und Oubaid (2005) haben Geschlechterunterschiede bei Lügen sowohl in kurzfristigen wie auch längerfristigen Partnerschaften untersucht und bringen ihre Befunde mit der Theorie in Verbindung, dass Frauen und Männer in Partnerschaften unterschiedliche Ziele verfolgen.

Nervosität

Eine weitere Alltagsannahme ist, dass Menschen beim Lügen nervös werden; sei es aus Furcht vor Entdeckung oder weil sie sich da besonders anstrengen müssen, um sich nicht zu verraten. Insbesondere wenn der Gesprächspartner einen Verdacht erkennen lässt, sollte daher die Nervosität bei Lügnern steigen. Die Daten jedoch zeigen etwas Anderes: Stiff und Miller (1986), so wie auch Buller, Strzyzewski und Hunsaker (1991) demonstrierten, dass sich bei Versuchsteilnehmenden, die im Labor direkt miteinander kommunizieren, zwar die nervösen von den gelassenen Gesprächspartnern unterscheiden lassen – Nervosität hatte jedoch nichts mit Wahrhaftigkeit zu tun.

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Experten

Manche Berufsgruppen sind tagtäglich mit dem Problem konfrontiert, ob gelogen wurde oder nicht; das betrifft Ermittlungsbeamte, Psychiater oder auch Zollbeamte. Ekman und O'Sullivan (1991) ließen solche Experten im Labor irreführende und wahrhaftige Aussagen beurteilen. Alle versagten genau wie die Laien – lediglich Geheimagenten waren besser. Die Autoren geben dafür keine Erklärung.

Als professioneller Lügenentdecker kennt man den Anteil an Personen, die man entlarvt hat im Vergleich zu der Gesamtzahl, die man geprüft hat. Man kennt aber nicht die Zahl der Täuschungen, die man übersehen hat. Vergleichbar mit der Überzeugung eines Personal-Auswählers, eine gute Entscheidungsstrategie zu haben (und dabei nicht zu beachten, dass vielleicht eine beachtliche Personenzahl zu Unrecht abgewiesen wurde) gibt es auch bei Lügenentdeckern, weil sie einen der mögliche Fehler nicht schätzen können, eine in Positive verzerrte Sicht ihrer Kompetenz.

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Wahlversprechen

Robinson (1994) zeigte auf, dass von Politikern (auch der jeweils favorisierten Partei) Lügen erwartet wird , nicht 'erwarten' im Sinne von 'wünschen', sondern eher 'resigniert damit rechnen'. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass Politiker Wählern widerstreitender Interessengruppen vermitteln wollen, sie zu unterstützen und dass jeder politische Akteur darauf achten muss, nicht nur sein eigenes Gesicht, sondern auch das seiner Partei zu wahren.

Viele Wahlversprechen werden nicht eingelöst. Eine Lüge jedoch wären sie nur dann, wenn der Kandidat bereits zu dem Zeitpunkt, an dem die Versprechen im Wahlkampf gemacht werden, davon ausgeht, dass diese nicht verwirklicht werden. Dies ist aber schwer nachzuweisen und so kann das Nicht-Erfüllen von Wahlversprechen oft auf äußere, nicht vorhersehbare bzw. nicht kontrollierbare Umstände geschoben werden. Es lohnt aber durchaus, genau auf Formulierungen zu achten und dort schon Möglichkeiten zu identifizieren, wie das anscheinend Gemeinte später umgedeutet werden könnte.

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Falsche Geständnisse

Gerade im US-amerikanischen Rechtswesen, wo ein geständiger Verdächtiger mit einer milderen Strafe rechnen darf, muss damit gerechnet werden, dass auch Unschuldige gestehen, weil sie die Hoffnung auf ein gerechtes Urteil (in diesem Falle einen Freispruch) aufgegeben haben. Umso dringender wäre es, solche Lügen aus Verzweiflung als solche zu durchschauen und die Ermittlungen in neue Richtungen zu steuern. Villar, Arciuli und Paterson (2012) forschen hier nach linguistischen Merkmalen (z.B. dem Gebrauch von Adjektiven).

Internet

Hancock (2007) hat in einem Überblick über die bisherige Forschung zu Täuschungsversuchen im digitalen Bereich zwischen Lügen über die eigene Identität und Lügen bei bereits bekannter Identität unterschieden. Zu den am meisten diskutierten Identitätstäuschungen gehören die über die Geschlechtszugehörigkeit. Nicht vergessen werden sollten aber auch Trolle, die sich fälschlich als legitime Mitglieder einer Community ausgeben. Bei den Täuschungen bei bekannter Identität ist erwartbar, dass in Medien, die routinemäßig gespeichert werden (z.B. Emails) das Risiko, zu lügen, weniger bereitwillig eingegangen wird.

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Historische Entwicklungen

Lügt man immer mehr? Ist unsere Gesellschaft wirklich immer verlogener? Was müsste man wissen, um diese Frage zu beantworten? Man bräuchte verlässliche Daten aus früheren Jahrhunderten oder wenigstens Jahrzehnten, um sie mit der heutigen Lügenhäufigkeit zu vergleichen. Die Erforschung der Lügenhäufigkeit steckt jedoch noch in den Kinderschuhen. Diese Frage lässt sich also nicht beantworten. Der Eindruck, dass heute häufiger gelogen wird als früher kann durch die Informationsflut mit verursacht sein. Es werden viel mehr Informationen (und darunter eben auch mehr irreführende Informationen) verbreitet als früher. Aber vielleicht gilt dies in ebensolchem Maße auch für korrekte Informationen. Daneben gibt es noch die Tendenz, durch bestimmte Gesetzmäßigkeiten des Gedächtnisses frühere Zeiten schönzufärben.

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