Das Seminar führt exemplarisch und quellennah in die Interpretation attischer Gerichtsreden ein. Zu jeder Sitzung sind in einem größeren Umfang Quellen zu lesen, die in einem Seminarapparat als Kopiervorlagen zur Verfügung gestellt werden. Neben der regelmäßigen Vorbereitung der Sitzungen und der Teilnahme daran sind die Abfassung eines Referats und einer Hausarbeit Voraussetzungen für den Erwerb eines Scheines.

In dem Seminar sollen zum Teil neue Lehrformen erprobt werden, die die Kommunikation zwischen Studierenden und Dozenten intensivieren können. Dazu ist es erforderlich, daß jeder Teilnehmer über einen Emailzugang verfügt, auf den er regelmäßig zugreifen kann.

Wer sich ein wenig einlesen möchte, hat viele Möglichkeiten: Für Freunde klassischer deutschsprachiger Historiographie mit langem Atem ist J. Burckhardt, Griechische Kulturgeschichte, Vier Bände, seit 1898 in zahlreichen Auflagen erschienen, zu empfehlen. Wer lesbar und an einem konkreten Beispiel in den modernen Forschungsstand eingeführt werden will, kann zu einem der Beiträge in L. Burckhardt / J. von Ungern-Sternberg (Hg.), Große Prozesse im antiken Athen, München 2000 greifen, wer es lieber theoretisch mag, zu St. Todd, The Shape of Athenian Law, Oxford 1993. Und wer sich in die Quellen vertieft (am wichtigsten sind die Texte von Demosthenes und Lysias), die in zahlreichen Übersetzungen vorliegen, wird immer reich belohnt.